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Niederreifenberg
NIEDERREIFENBERG
Niederreifenberg liegt im Weiltal zu Füßen des Großen Feldbergs, der zur Gemarkung des Ortes zählt, und schließt direkt an Oberreifenberg an. Westlich von Niederreifenberg erheben sich der Weilsberg und der Hühnerberg.
Zwischen den Höhenzügen verläuft ein Pass über den Taunus, der das Weiltal mit Königstein verbindet. Die Passhöhe nennt sich Rotes Kreuz. Der Name geht zurück auf ein erstmals im 19. Jahrhundert errichtetes rotes Sandsteinkreuz. Später wurde es durch verschiedene Holzkreuze ersetzt. Im Jahre 1999 wurde schließlich wieder ein richtiges Kreuz aus Stein aufgestellt.
Von der Passhöhe Rotes Kreuz zweigt die Verbindung zur Passhöhe Sandplacken ab, die Auffahrt zum Großen Feldberg.
Nicht weit entfernt befinden sich noch die Reste des Römerkastells Kleiner Feldberg. Unter der römischen Besatzung sicherte das Kastell die Querung des Taunuskamms.
In Niederreifenberg findet man eine alte aus Taunusschiefer hergestellte Kirche aus dem Jahre 1889. Sie wird heute als Wohngebäude genutzt. Das neuromanische Gebäude steht unter Denkmalschutz. Die neue im Jahre 1980 errichtete Kirche wurde Johannes dem Täufer geweiht. Der ausgelagerte Glockenturm auf dem Johannisstein von 1925 ist jedoch heute noch in Benutzung.
Begibt man sich von Niederreifenberg aus nach Schmitten, kommt man auf dem Weiltalweg entlang der Weil an den Bärenfichtenweihern vorbei. Diese werden vom Angelsportverein Reifenberg bewirtschaftet und sind nicht nur für Angler ein kleiner Naherholungsort.
Niederreifenberg im Überblick:
Medizinische Versorgung
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Hospiz
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Geschichte
Die Geschichte Reifenbergs ist die des gleichnamigen Geschlechts und der Burg. 1234 erscheint Cuno von Reifenberg als erster seines Geschlechts. Die Familie der Reifenberger und ihre urkundlich erwähnte Verwandtschaft lassen vermuten, dass sie aus der Gegend nördlich der Lahn (Westerwald) oder aus der Lahn-Gegend um Limburg kommen.
In einem neueren Aufsatz von Dr. Helmut Gensicke wird festgestellt und die Meinung eines anderen Gelehrten bestätigt, daß Ritter Cuno von Reifenberg und Ritter Cuno von Hattstein, der eine 1226, der andere 1234 erwähnt, ein und dieselbe Person sind. Die Ähnlichkeit der Wappen, die Nähe der Burg u.a. deuten darauf hin, daß der Stamm der Hattsteiner der gleiche war, wie der der Reifenberger. Ebenso waren Conrad von Hattstein (1226) und Cuno von Hattstein-Reifenberg Brüder.
Die Burg Reifenberg ist erst 1331 unmittelbar belegt. Erst in den letzten Jahren aufgefundene Burgpläne aus dem 17. Jahrhundert lassen jedoch romanische Bauteile erkennen. Der Baubeginn der Anlage könnte also auch im 10./11. Jahrhundert liegen. Es kann die Vermutung ausgesprochen werden, daß Hattstein als ursprüngliche Anlage auf einer Klippe zu klein wurde und kaum erweiterungsfähig war. Daher wurde eine größere Burg auf dem Felsenberg (Riffinberg) in der Nähe angelegt.
Der entscheidende Ausbau mit Wohnturm und Schildmauer geschah im 14. Jahrhundert. Der Bergfried ist älter. In mehreren Kriegen und Fehden wurde die Burg belagert und mehr und mehr zerstört, zuletzt entscheidend 1646, 1689 geschleift. Das Geschlecht der Reifenberger (Witterauer Linie) erlosch 1686 mit Philipp Ludwig von Reifenberg. Die Wäller (Westerwälder) Linie starb schon 1665 aus. Ein Verwandter der Familie, Lothar Franz von Bassenheim, übernahm Besitz und Herrschaft. 1852 verkauft er seine Güter an einen Privatmann und Spekulanten.
Der Ort Reifenberg teilte sich erstmals 1849 in Ober- und Niederreifenberg.
Die Kirche St. Johannes d. T. wurde 1898 erbaut.
Die Grafen von Bassenheim führten in Reifenberg und anderen Orten im Hohen Taunus die Nagelschmiederei und Heimarbeit in Reifenberg ein. Diese Schmieden entwickelten sich dann zu den heutigen Metall- und Kunststoffwarenfabriken.
Der letzte Bürgermeister vor der freiwilligen Fusion mit Oberreifenberg war Kurt Bernecker.