Aufruf zur Entfernung invasiver Pflanzen aus Privatgärten


Was sind invasive Pflanzen (Neopyhten)?

Exotische Pflanzen werden oft wegen ihrer Schönheit in unsere Gärten gepflanzt. Viele von ihnen sind sehr aufwendig zu kultivieren und erfordern besondere Fähigkeiten des Gärtners und spezielle Bedingungen, um in unserem Klima das ganze Jahr über zu überleben. Es gibt aber auch wahre Überlebenskünstler, die sich sehr schnell an unser Klima angepasst haben. Sie können für unsere heimische Natur zum Problem werden und die Artenvielfalt bedrohen: invasive Neophyten. Der heimische Garten reicht ihnen nicht mehr und sie breiten sich unbemerkt über die Grenzen in die freie Natur aus.

Durch ihre Robustheit und ihr starkes Wachstum sind sie den einheimischen Pflanzen deutlich überlegen und überwuchern und verdrängen diese. Auch für Tiere, Käfer und Insekten sind diese Pflanzen fremd und stören ihren Lebensraum vor allem durch die Verdrängung ihrer Wirts- und Futterpflanzen.

Indisches Springkraut
Indisches Springkraut

Welche invasiven Pflanzen verbreiten sich besonders stark in der Großgemeinde?

Das Indische Springkraut (Impatiens glandulifera) und verschiedene Arten des Staudenknöterichs (Fallopia japonica, F. sachalinensis, F. x bohemica) breiten sich sehr stark aus und stellen eine Gefahr für unsere Natur im Taunus dar.

Das Indische Springkraut (Impatiens glandulifera) ist eine sehr schöne Pflanze aus dem westlichen Himalaya. Sie wird bis zu 3 m hoch und hat auffällige rosa Blüten, die fast wie Orchideen aussehen. Sie blüht von Juli bis Oktober und wächst an feuchten Standorten. Bemerkenswert ist, dass die Samen bei Berührung bis zu 7 m weit geschleudert werden und bis zu 6 Jahre keimfähig im Boden verbleiben können. In Schmitten wächst das Indische Springkraut bereits an fast allen Bächen. Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, ist es daher besonders wichtig, die Pflanze an kleinen Stellen und im eigenen Garten zu entfernen. Dazu sollte die Pflanze mit der Wurzel ausgerissen werden. Da die Pflanze einjährig ist, ist ein Ausreißen vor der Samenreife ab etwa Mitte Juli am effektivsten.

Japanischer Staudenknöterich
Der Japanische Staudenknöterich findet sich entlang der Straßen und Wege und im Waldgebiet.

Der Japanische Staudenknöterich (Fallopia japonica, F. sachalinensis, F. x bohemica) ist eine aus Ostasien stammende Staude. Durch ihre Höhe von bis zu vier Metern und ihr dichtes Blätterdach verhindert sie das Wachstum anderer Pflanzen und hat sich gegenüber der einheimischen Flora massiv durchgesetzt. Ihre Ausbreitung erfolgt explosionsartig, vor allem über lange Wurzelausläufer, wobei ein ca. 2 cm langes Rhizomstück ausreicht, damit eine neue Pflanze wachsen kann. Aber auch kleine Sprossteile können überall austreiben und neue Pflanzen bilden. Die Pflanzen sind nicht nur schädlich für die Natur, sondern können durch die enorme Sprengkraft ihrer Wurzeln auch große Schäden an Gebäuden und deren Fundamenten anrichten. Bundesweit werden jährlich zwischen 34 und 41 Millionen Euro für die Bekämpfung ausgegeben. Zur Eindämmung empfiehlt sich das Ausgraben oder Ausreißen der Pflanze. Um die Pflanze endgültig zu beseitigen, muss die Fläche über mehrere Jahre regelmäßig im Abstand von 3-4 Wochen auf Neuaustriebe kontrolliert werden. 

Wer kann helfen bei Fragen zur Bestimmung der Pflanzen oder falls Sie Hilfe bei der Entsorgung benötigen?

Ansprechpartner sind die Ehrenamtlichen der Aktionsgruppe Neophyten der Umweltpaten Schmitten und des BUND Schmitten (www.umpas-schmitten.de). Ansprechpartner sind Frau Dr. Gudrun Urban, Frau Dr. Simone Kilian und Frau Anna Gladis.

UMPAS Schmitten –     Dr. Gudrun Urban       info@umpas-schmitten.de

                                                                                Tel. 06084 948901

BUND Schmitten –        Anna Gladis                 schmitten@bund-hochtaunus.de

                                                                                Tel. 0177 2386957

Weiterführende Informationen:

Frau Dr. Simone Kilian (Mitte) und Frau Dr. Gudrun Urban (rechts) stehen für Fragen der Bürger gerne zur Verfügung.